Prozess des Spannungsarmglühens
Spannungsarmglühen ist ein thermischer Wärmebehandlungsprozess, bei dem metallische Werkstoffe erhitzt werden, um innere Spannungen abzubauen, die während vorheriger Bearbeitungsschritten wie Schweißen, Schmieden, Gießen oder Kaltumformen entstehen können. Der Prozess erfolgt bei niedriglegiertem Stahl, in der Regel bei Temperaturen zwischen 550°C und 680°C. Bei Vergütetem Material wird die Spannungsarmglühtemperatur in der Regel 30°C – 50°C unter der Anlasstemperatur gehalten, um die Festigkeitswerte möglichst nicht zu verringern. Je nach Querschnitt wird das Material dann bei einer bestimmten Temperatur durchwärmt und anschliessend gemächlich und kontrolliert abgekühlt, um die Entstehung neuer Spannungen zu vermeiden. Weitestgehend werden Bauteile an Luftatmosphäre behandelt, da bei der Weiterbearbeitung der entstandene Zunder (Oxidation) an den äusseren Flächen beseitigt werden kann. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit unter Vakuum oder in einem Schutzgas (Stickstoff, Argon, ect.) Komponente zu behandeln, mit dem Vorteil das die Oberflächen danach blank oder zumindest Zunderfrei (leichte Anlassfarben) bleiben.
