Die Geschichte der Wärmebehandlung Klingnau AG begann im Jahr 1941, als das Unternehmen als interne Wärmebehandlungsabteilung der ABB Schweiz AG (damals BBC) in Baden gegründet wurde. Über die Jahre entwickelte sich das Unternehmen stetig weiter. 1972 wurde der erste Ipsen Vakuumofen angeschafft, um Gasturbinen zu löten und zu glühen. Nur zwei Jahre später, 1974, erweiterte sich das Produktangebot um den Prozess des Nitrocarburierens, bekannt als Tenifer-Behandlung.
Im Jahr 1990 begann das Unternehmen mit dem Glühen von Aluminium-Verdichterrädern. Fünf Jahre später, 1995, folgte ein bedeutender Meilenstein: die Zusammenarbeit mit dem ersten externen Kunden, Rota Yokogawa. Diese Entwicklung setzte sich 1999 fort, als Alstom das Gasturbinengeschäft von ABB übernahm und eine Zusammenarbeit startete. Im selben Jahr wurde ein neuer Codere-Ofen angeschafft, der Nitrocarburier-Prozess aus Umwelt- und Qualitätsgründen in einen Gasofen verlegt und der Glühprozess für Aluminium-Verdichterräder teilweise automatisiert.
Das Jahr 2000 brachte große Veränderungen mit sich: Der Betrieb zog nach Klingnau um, das Tenifer-Bad wurde verkauft und ein neuer Herdwagenofen erworben. In den folgenden Jahren setzte sich das Wachstum fort. 2003 wurde eine Rohde-Schutzgasanlage mit Sondenregelung installiert, erstmals Wellen für ABB-Turbolader nitrocarburiert und Siegfried Vögele übernahm die Geschäftsführung. Im Jahr 2006 investierte das Unternehmen in eine vollautomatisierte Maschine zum Glühen und Härten von Aluminium-Verdichterrädern sowie in eine große Brinell-Härteprüfanlage. Gleichzeitig wurde der Standort Klingnau mit einer zusätzlichen Halle erweitert. Zwei Jahre später, 2008, wurde mit dem Kauf eines 3D-Mikroskops und einer Zugprüfanlage der Grundstein für ein eigenes Messlabor gelegt.
Im Jahr 2013 führte das Unternehmen eine 100-prozentige Qualitätsprüfung ein, inklusive Prüfzertifikaten nach Standard 3.1 und Genehmigungsprozessen für Verdichterräder. Ein Jahr später erfolgte die Übernahme der ABB Full Service Geschäftseinheit durch Nordic Capital, woraufhin das Unternehmen in Quant umbenannt wurde. 2015 wurde das Messlabor durch eine Rissprüfanlage erweitert.
Ein weiterer bedeutender Wendepunkt erfolgte 2016, als Siegfried Vögele zusammen mit zwei weiteren Unternehmern das Unternehmen im Rahmen eines Management-Buy-outs übernahm. Gleichzeitig erhielt die Firma ihren heutigen Namen: Wärmebehandlung Klingnau AG.
2018 startete das Unternehmen ein Energieprojekt zur Reduktion der CO₂-Emissionen in Zusammenarbeit mit der Firma Durena AG. Im darauffolgenden Jahr wurde ein neuer Vakuumofen, der Seco Warwick Braze Furnace, in Betrieb genommen und die Wasserrückkühlung auf ein umweltfreundliches System mit Jaeggi Hybridkühlern umgestellt.
Im Jahr 2023 folgte schließlich die Inbetriebnahme eines weiteren Vakuumofens, des Seco Warwick Vector. In diesem Jahr gab es zudem einen Wechsel in der Geschäftsführung: Dimitri Sprung übernahm die Leitung des Unternehmens.